Gustav Freytag, 1816 - 1895 Kurzbiographie.

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Diese Kurzbiographie ist noch im Projektstadium. Da es bisher keine brauchbare Gustav Freytag Biographie gibt, versuchen wir, Daten und Fakten zu Freytags Leben und Werk zu sammeln und diese (sehr vorläufige) Biographie, in nächster Zeit fertigzustellen.

 

Am 13.07.1816 wird Gustav Freytag in Kreuzburg (Schlesien) geboren.

Von 1817 bis 1818 wohnt er in Pitschen

Seit Ostern 1829 wohnt Gustav Freytag bei seinem Onkel Karl Freytag in Oels, um das dortige Gymnasium zu besuchen.

Am 30.05. 1835 besteht er sein Abitur in Oels.

Von April 1835 bis Okt.1836, das heißt Sommersemester 1835 bis
Sommersemester 1836 studiert er Philologie in Breslau. Seine Lehrer in Breslau sind u. a.: Hoffmann von Fallersleben (mittelhochdeutsch), Schneider (grammatische Interpretationen), Ambrosch (römisch antiquarische Vorlesungen).

Gustav Freytag tritt in das Studentenkorps der Borussen ein. Obwohl Schlesier, fühlte er sich immer zu Preußen hingezogen.

Ab dem Wintersemester 1836/37 studiert Freytag in Berlin. Seine Lehrer in Berlin sind u.a.: Böckh, Bopp, v. Hagen und Lachmann

Erste dramatische Versuche mit: "Der Hussit" (1837), "Die Sühne der Falkensteiner" (1838), beide nicht aufgeführt und auch nicht erschienen.

Am 30.06.1838 promoviert Freytag mit seiner Dissertation: "De initiis scenicae poesis apud Germanos."


Er schließt Freundschaft mit Adalbert Kuhn, dem späteren Herausgeber der "Zeitschrift für vergleichende Sprachenkunde".

Am 01.05.1839 wird Freytag mit der Arbeit: "De Hrosuitha poetria. Adjecta est comoedia Abraham inscripta in Breslau habilitiert. Die Antrittsvorlesung findet am 1. Mai statt.

Aus dem Schluß der Einleitung der Habilitationsschrift:


Ab dem Sommersemester 1839 bis 1844 ist Freytag Dozent in Breslau.


Engeren Umgang unter Kollegen pflegte er u. a. mit Hoffmann v. Fallersleben und Dr. Geyder. Zusammen sammelten sie Volkslieder, angeregt durch die Brüder Grimm.

1841 Drama: "Die Brautfahrt oder Kunz von der Rosen" (Buchveröffentlichung 1844) Die 'Brautfahrt' erhielt den zweiten Preis für Dramen. (ausgeschrieben von Friedrich Wilhelm II)

Im Herbst 1842 lernt Freytag im Urlaub auf Helgoland die Frau des Grafen Dyhrn, Emilie kennen, die später seine Frau wird.

In Breslau erregten Hoffmann von Fallerslebens "Unpolitische Lieder" großes Aufsehen, was Freytag große Schwierigkeiten bereitete, da diese 'Lieder' politisch bedenklich erschienen und Freytag über sie las:


Freytag hielt eine Vorlesung über moderne Literatur im Saale der Börse auf dem Blücherplatz: "vor einem ausgewählten Laienpublikum."


Im Jahre 1843 wurde Hoffmann von Fallerslebens aufgrund der 'unpolitischen Lieder' aus seinem Amt entfernt. Freytag schrieb ihm einen Brief mit seinem Hilfsanerbieten, das jedoch ohne Wirkung blieb.

Im Februar 1843 bewirbt sich dann Freytag um die außerordentliche Professur, in der Nachfolge Hoffmann von Fallerslebens, die Stelle erhält jedoch Theodor Jacobi

1843 Drama: "Die Tscherkessin" (zu Lebzeiten Freytags nicht veröffentlicht)

1844 Drama: "Der Gelehrte" (veröffentlicht im Poetischen Taschenbuch für 1848)

1845 Erste (und zugleich letzte) Versuche als Lyriker: "In Breslau" (Gedichte)

Am 08.09.1845 wird: "Deutsche Geister. Festspiel. Zur Feier der 9. Versammlung deutscher Land- und Forstwirthe" auf dem Stadttheater von Breslau aufgeführt.

1846 Drama: "Die Valentine" (1847 als Buch erschienen)



Bei der Aufführung des Stückes in Dresden hatte Gutzkow, der damalige Dramaturg des Theaters erhebliche Schwierigkeiten:


Die Valentine wurde auch ins Norwegische übersetzt und im Theater Christiania unter Ibsens Leitung aufgeführt.

Angeregt durch seine Beziehungen zu Lachmann und den Arbeiten der Brüder Grimm, plante Freytag eine Vorlesung über Kulturgeschichte:


Freytag verließ nach diesem Verbot seines Kollegs die Universität und ging 1846 nach Leipzig, um sich mit dem Theaterwesen vertraut zu machen.

1847 zieht Freytag nach Dresden.

Die Gräfin Dyhrn (inzwischen geschieden) folgte ihm nach Dresden. Freytag bekam Kontakt mit Ludwig Tieck und Eduard Devrient, der 'zugleich Schauspieler, dramatischer Lehrer, Theaterdichter und Theaterhistoriker' war. Zu seinem Dresdener Freundeskreis gehörten noch Julius Fröbel und Arnold Ruge.

Im Herbst 1847 heiratet Gustav Freytag Emilie Scholz, geschiedene Gräfin Dyhrn.

1847 Drama: "Graf Waldemar", das zuerst Aktweise in den Grenzboten" veröffentlicht wurde.

1848 Umzug nach Leipzig

1848 Bekanntschaft mit Julian Schmidt

Am 01.07.1848 übernehmen Julian Schmidt und Gustav Freytag die Zeitschrift "Grenzboten". Die Grenzboten waren eine österreichische, von Ignaz Kuranda gegründete, politische Zeitschrift, die 1849 in Österreich verboten wurde. Mitarbeiter der Grenzboten waren:


1848 Tod des Vaters

1848 "Dramatische Werke" 2 Bde.

1850 "Graf Waldemar" (als Buch erschienen)

Am 02.07.1851 kauft Gustav Freytag "die gute Schmiede", ein Landhaus in Siebleben.

1852 Lustspiel: "Die Journalisten" (Buchveröffentlichung 1854.

Erstaufführung der 'Journalisten' in Breslau am 8. 12. 1852:

Freytag schließt Bekanntschaft und lebenslange Freundschaft mit Herzog Ernst II. von Sachsen Coburg und Gotha.

1855 erscheint Freytags erfolgreichster Roman: "Soll und Haben":

1855 Tod der Mutter

21.10.1858 stirbt sein Bruders Reinhold.

Im Jahre 1861 scheidet Julian Schmidt bei den Grenzboten aus und geht nach Berlin.

1858 erscheinen seine "Dramatische Werke" (vermehrte Neuauflage).
1859 erscheinen seine kulturhistorischen Schriften: "Bilder aus der deutschen Vergangenheit (2 Teile - 16. u. 17. Jh.)
1859 Trauerspiel: "Die Fabier"
1862 erscheinen seine kulturhistorischen Schriften: "Neue Bilder aus dem Leben des deutschen Volkes" (18. u. 19. Jh.)
1863 erscheint "Die Technik des Dramas" (Von Dilthey positiv rezensiert, dient die 'Technik' heute noch als Vorlage für Dramentheorien, besonders in Schulbüchern und Lexika, meist ohne auf die Urheberschaft Freytag zu verweisen)
1864 Roman: "Die verlorene Handschrift"
1866 Politische Broschüre: "Was wird aus Sachsen" (anonym).
1866 Kulturhistorische Schrift: "Aus dem Mittelalter"
1867 Die Neuauflage: "Bilder aus der deutschen Vergangenheit" in 5 Bänden erschienen.


Ende Febr. 1867 - Mitte April 1867 ist Freytag als Abgeordneter im konstituierenden Reichstag in Berlin.


Vom 01.08.1870 bis zum 10.09.1870 begleitete Freytag seinen Freund, den Kronprinzen von Preußen, als Kriegsberichterstatter im Kriege 1870/71 gegen Frankreich.

1870 erscheint die Biographie über seinen Freund: "Karl Mathy. Geschichte seines Lebens"

Am 31.12.1870 scheidet Freytag bei den "Grenzboten" aus. An Holtzendorff schrieb Freytag am 10. Oktober 1870:

Am 01. 01. 1871 erscheint die Zeitschrift "Im neuen Reich", herausgegeben von Freytags Freund und Verleger Salomon Hirzel, praktisch als 'Ersatz' für die verlorenen 'Grenzboten'.

Von 1872 bis 1880 erscheint Freytags historischer Romanzyklus "Die Ahnen":


Am 13. Oktober 1875 stirbt seine Frau Emilie und Freytag schreibt an seinen Freund Salomon Hirzel:

16. 08. 1876 Geburt seines Sohnes Gustav Willibald in Heddernheim bei Frankfurt
ab Dez. 1876 wohnt Freytag in Wiesbaden im Hotel zur Rose.

08. 02. 1877 Tod seines Verlegers und Freundes Salomon Hirzel.

1877 Geburt seines Sohnes Waldemar (wahrscheinlich im Herbst).

Am 22. 02. 1879 heiratet Gustav Freytag Marie Kunigunde Dietrich (geboren am 02. 11. 1846 in Birkenfeld, gestorben am 04. 03. 1896). Die Hochzeit fand wahrscheinlich in Siebleben statt. Erst in einem Brief vom 14. 04. 1879 teilt er Heinrich Hirzel (Sohn Salomon Hirzels) mit, daß er geheiratet hat:

Im Jahre 1881 kauft Freytag ein Haus in Wiesbaden.

Am 19. 01. 1884 stirbt sein Sohn Waldemar.

Am 18. 05. 1884 wird seine Frau, Marie Kunigunde in eine Nervenklinik eingeliefert.

Seit 1884 Bekanntschaft mit Anna Strakosch.

Von 1886 bis 1888 gibt Freytag seine "Gesammelten Werke" (22 Bde., Hirzel) heraus

Am 27. 03. 1886 stirbt sein Freundes Julian Schmidt.

1887 "Erinnerungen aus meinem Leben" mit einer Widmung an Anna Strakosch (Separatdurck des 1. Bandes der Gesammelten Werke) erscheinen.

Am 15. 06. 1888 stirbt sein Freund Kaiser Friedrich.

Am 30. 06. 1888 50jähriges "Doktorjubiläum" Freytags.

1888 "Gesammelte Aufsätze" (Separatdruck der Bände 15 und 16 der Gesammelten Werke)

1889 "Der Kronprinz und die deutsche Kaiserkrone"

29. 09. 1890 Scheidung von Marie Kunigunde Dietrich.

13. 10. 1890 "Sühnetermin" zwischen den Eheleuten Alexander und Anna Strakosch.
26. 11. 1890 Scheidung der Eheleute Strakosch.

Am 10. 03. 1891 heiratet Gustav Freytag Anna Strakosch (geboren am 09. 04. 1852, gestorben 1911). Hochzeitsreise im April 1891 nach Nizza (Hotel des Anglais) und die oberitalienischen Seen.

Am 21. 05. 1893 erscheint Freytags Aufsatz: "Ueber den Antisemitismus, Eine Pfingstbetrachtung", in der 'Neuen Freien Presse' (Wien); im gleichen Jahr wird er als Broschüre vom Central-Verein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens herausgegeben.


Am 30. 04. 1895 stirbt Gustav Freytag in Wiesbaden, Überführung nach Siebleben.


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© Galler/Matoni
Stand: Oktober 1998