Benn - Kurzbiographie

zurück zurück zu den Materialien

Gottfried Benn wurde am 2. Mai 1886 in Mansfeld (Westprignitz) geboren. Er studierte Philosophie und evangelische Theologie in Marburg, wechselte dann aber zur Medizin. Im ersten Weltkrieg arbeitete er als Militärarzt, danach als Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten in Berlin. Die Themen seiner frühen expressionistischen Gedichte sind von seinem beruflichen Umfeld beeinflußt, wie die Bände "Morgue" (1912) und Fleisch (1916). Mit seinen Erzählungen "Gehirne" (1916) sind diese Texte einem extremen Nihilismus verpflichtet.

Nach einer eher unreflektierten Annäherung an den Nationalsozialismus "Der neue Staat und die Intellektuellen" (1933), wendete er sich jedoch wieder ab und wurde 1937 mit Schreibverbot belegt. Von 1935 bis 1945 arbeitete er als Militärarzt in einer – wie er sagte "aristokratischen Form der Emigration".

Seit 1948 erschienen wieder Gedichte von ihm. Seine Gedichtbände "Statische Gedichte" (1948), "Trunkene Flut" (1949), "Fragmente" (1951), "Destillationen" (1953) und "Aprèslude" (1955) werden zu den 'hermetischen Gedichten' gezählt und sollen von T. S. Eliot und W. H. Auden beeinflußt sein.

Er veröffentlichte eine Reihe kritischer Essays, u. a. "Das moderne Ich" (1919), "Nach dem Nihilismus" (1932) und "Ausdruckswelt" (1949). Seine Autobiographie "Doppelleben" erschien 1950.

Gottfried Benn starb am 7. Juli 1956 in Berlin.